Mahnwesen leicht gemacht: So sichern Sie Ihre Forderungen effektiv
- fidelmesghena
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Zahlungsverzug ist ein Ärgernis für jedes Unternehmen. Bleiben Rechnungen offen, kann das die Liquidität beeinträchtigen und wertvolle Zeitressourcen binden. Ein professionelles Mahnwesen ist daher unerlässlich, um Außenstände freundlich, aber bestimmt einzufordern und Zahlungsausfälle zu minimieren. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, was Sie beim Mahnen beachten müssen, um Ihre Forderungen erfolgreich durchzusetzen.
Die Basis: Was gehört in eine korrekte Mahnung?
Auch wenn es keine zwingenden Formvorschriften für eine Mahnung gibt, sollte diese alle relevanten Informationen enthalten, damit der Schuldner seine Zahlungspflicht eindeutig nachvollziehen kann. Folgende Bestandteile sind unerlässlich:
Absender: Name und vollständige Anschrift Ihres Unternehmens (als Gläubiger).
Empfänger: Name und vollständige Anschrift des Kunden (als Schuldner).
Rechnungsdetails: Eindeutige Rechnungsnummer und das ursprüngliche Rechnungsdatum.
Offener Betrag: Die exakte Höhe der ausstehenden Forderung.
Zahlungsaufforderung: Eine klare und unmissverständliche Aufforderung zur Begleichung der Rechnung.
Neues Zahlungsziel: Setzen Sie eine realistische Frist für die Zahlung (üblicherweise 7-14 Tage). Das genaue Datum sollte genannt werden (z.B. "zahlbar bis zum [Datum]").
Bankverbindung: Ihre aktuellen Kontodaten für die Überweisung.

Der Mahnprozess: Wie viele Schritte sind sinnvoll?
In der Praxis hat sich ein gestufter Mahnprozess bewährt. Die meisten Unternehmen versenden zwei Mahnungen, bevor sie weitere Schritte einleiten.
Zahlungserinnerung (ca. 3-7 Tage nach Ablauf des Zahlungsziels): Diese erste Kontaktaufnahme sollte freundlich formuliert sein und den Kunden höflich an die ausstehende Zahlung erinnern. Eine Kopie der ursprünglichen Rechnung oder eine detaillierte Forderungsaufstellung kann beigefügt werden. Zeigen Sie Verständnis für mögliche Übersehen.
Beispielhafter Textanfang: "wir haben festgestellt, dass die Zahlung unserer Rechnung Nr. [Rechnungsnummer] vom [Rechnungsdatum] über [Betrag] € noch aussteht. Vielleicht haben Sie die Zahlung übersehen..."
Letzte Mahnung (ca. 7-10 Tage nach der Zahlungserinnerung): Diese zweite Mahnung sollte deutlicher im Ton werden und die Konsequenzen bei weiterhin ausbleibender Zahlung aufzeigen. Betonen Sie, dass dies die letzte außergerichtliche Aufforderung ist.
Beispielhafter Textanfang: "trotz unserer freundlichen Zahlungserinnerung vom [Datum] haben wir bisher keine Zahlung auf die oben genannte Rechnung erhalten. Wir fordern Sie hiermit letztmalig auf, den ausstehenden Betrag von [Betrag] € bis zum [neues Zahlungsziel] auf unser Konto zu überweisen. Wir weisen darauf hin, dass wir uns bei Nichteinhaltung dieser Frist gezwungen sehen, weitere kostenpflichtige Schritte einzuleiten."
Fristen im Mahnwesen: Was ist angemessen?
Gesetzlich vorgeschriebene Fristen für Mahnungen gibt es nicht. Allerdings sollten Sie realistische und nachvollziehbare Fristen setzen.
Erste Mahnung (Zahlungserinnerung): Oft wird keine explizite neue Frist gesetzt, sondern lediglich um baldige Zahlung gebeten.
Zweite Mahnung (Letzte Mahnung): Hier ist eine klare Frist von 7 bis 14 Tagen üblich. Wichtig ist die Nennung eines konkreten Datums.
Verkürzung der Frist: Bei jeder weiteren Mahnung (falls Sie mehr als zwei versenden) kann die Frist tendenziell kürzer ausfallen.
Textgestaltung: Wie Sie schneller an Ihr Geld kommen
Die Formulierung Ihrer Mahnungen spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg.
Erste Mahnung: Freundlich, aber bestimmt. Erinnern Sie an die offene Forderung und bieten Sie gegebenenfalls Ihre Hilfe bei Fragen an.
Zweite Mahnung: Deutlicher und dringlicher. Weisen Sie auf mögliche Verzugszinsen und weitere Schritte hin. Vermeiden Sie Drohungen, aber machen Sie die Konsequenzen klar.
Generell: Bleiben Sie sachlich und professionell. Vermeiden Sie emotionale oder beleidigende Formulierungen.
Nach der Mahnung: Was tun bei weiterhin ausbleibender Zahlung?
Bleibt die Zahlung auch nach der letzten Mahnung aus, sollten Sie konsequente Schritte in Erwägung ziehen:
Telefonische Kontaktaufnahme: Oft kann ein persönliches Gespräch die Gründe für den Zahlungsverzug klären und eine Lösung herbeiführen.
Übergabe an ein Inkassounternehmen: Inkassodienstleister sind spezialisiert auf die Beitreibung offener Forderungen.
Einleitung rechtlicher Schritte: Bei größeren Beträgen oder hartnäckigen Zahlungsverweigerern kann die Einschaltung eines Anwalts und ein gerichtliches Mahnverfahren notwendig werden.
Fazit: Ein professionelles Mahnwesen zahlt sich aus
Ein strukturiertes und professionelles Mahnwesen ist ein wichtiger Bestandteil eines erfolgreichen Unternehmens. Durch klare Kommunikation, angemessene Fristen und konsequentes Handeln können Sie Zahlungsausfälle reduzieren und Ihre Liquidität sichern.
Benötigen Sie Unterstützung bei Ihrem Mahnwesen?