Viele Menschen denken, Anwälte würden unverhältnismäßig daran bereichern, dass Normalbürger nichts von ihrem Fach verstehen. Tatsächlich aber bilden sie einen wichtigen Pfeiler des Rechtsstaats. Und die Gebühren, die sie erheben, sind von eben diesem per Gesetz festgelegt. Aber was ist das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz?

Wer einmal mit dem Gesetz in Berührung gekommen ist, der weiß: Das kann schnell teuer werden. Gerichtsgebühren und eben auch Rechtsanwaltsgebühren fressen schnell ein dickes Loch in die eigene Haushaltskasse. Damit man aber weiß, welche Kosten auf einen zukommen, damit Gerichtsgebühren sogar vermieden werden und damit Rechtsanwälte sich nicht unbegrenzt die Taschen vollstopfen können – dabei aber trotzdem angemessen für ihren Aufwand entlohnt werden, gibt es das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.

Was ist das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz?

Die Berechnungsgrundlage von Rechtsanwälten, also das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz stammt aus dem Jahr 2004. Als es eingeführt wurde, hatte es vor allem zwei Ziele: Zum einen sollte es transparenter, verständlicher und schlicht einfacher werden. So sollten sowohl Mandanten als auch Rechtsanwälte schneller sehen können, welche Kosten beziehungsweise Einnahmen auf sie zukommen würden.

Zum anderen, und das ist vor allem für Mandanten spannend, sollte das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz dafür sorgen, dass Rechtsanwälte bestimmte Rechtsstreitigkeiten bevorzugt außergerichtlich klären.

Gerichte sollten damit entlastet werden, was wiederum gut für diejenigen ist, die ansonsten Gerichtsgebühren hätten zahlen müssen – die Mandanten also oder diejenigen, die im Verfahren gegen diese Mandanten verlieren.

Darüber hinaus war es das Ziel des Rechtsanwaltsvergütungsgesetz‘, den tatsächlichen Arbeitsaufwand der Rechtsanwälte zu berücksichtigen. Für kleinere Arbeiten durften sie fortan also nur noch weniger Honorar verlangen, für größere hingegen mehr.

Insgesamt haben sich durch die Einführung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetz‘ die Bezüge von Rechtsanwälten erhöht. Wie viel höher sie nun sind, ist nicht eindeutig geklärt. Während das Justizministerium von 13 Prozent spricht, meinen Rechtsschutzversicherungen, also Versicherungen, die derlei Kosten für ihre Kunden übernehmen, dass es 20 Prozent seien. Im Jahr 2013 dann gab es noch einmal eine generelle Erhöhung der Bezüge um 19 Prozent.

Was hat das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz verändert?

Es gibt vier große Veränderungen, die das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz durchgesetzt hat. Die erste ist, dass Anwälte heute mehr verlangen können, wenn sie dabei helfen, Streitigkeiten außergerichtlich beizulegen. Die Gründe dafür haben wir oben genannt. Die zweite Veränderung ist, dass Anwälte heute für die Beweisaufnahme bei Gericht weniger Vergütung erhalten. Die dritte ist, dass sie im Falle einer einvernehmlichen Scheidung ebenfalls weniger Geld verlangen können. Punkt zwei und drei dienen, wie oben besprochen, der Idee, dass weniger aufwändige Leistungen auch weniger teuer verrechnet werden. Die vierte große Veränderung besteht darin, dass Anwälte im Falle einer Strafverteidigung und bei bestimmten Bußgeldverfahren mehr Geld erhalten müssen.

Welche Arten von Gebühren gibt es?

Es gibt zwei Arten von Gebühren. Betragsgebühren und Satzgebühren. Die Höhe der Gebühren richtet sich in der Regel nach dem Streitwert. Das heißt, dass vorher festgelegt wird, um wie viel Geld es geht – oder welchen Geldwert etwas hat, um das sich rechtlich gestritten wird. Der jeweilige Anwalt erhält je nach Wert einen – öffentlich einsehbaren – Betrag.

Grundlage ist dabei das Gebührenverzeichnis, das jedermann einsehen und so planen kann, welche Kosten und Einnahmen schließlich fällig werden.

Was bedeutet das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz für das Mahnwesen?

Kleverbill bietet Dir neben dem automatisierten Mahnwesen auch die Übergabe des Verfahrens an ein Inkassobüro und im letzten Schritt an eine Rechtsanwaltskanzlei. Weil Kleverbill nämlich zur S/F/G Forderungsmanagement GmbH gehört, ist es uns umstandsfrei möglich, den kompletten Prozess Deiner Geldforderung zu begleiten.

Hierfür geht Deine Forderung, falls das betriebliche Mahnwesen an seine Grenzen – heißt: Die Zahlungsunwilligkeit Deiner Kunden – stößt, weiter an die S/F/G Forderungsmanagement GmbH. Diese ist ein zugelassenes Inkassounternehmen. Sie kooperiert dafür auch selbst mit einer Rechtsanwaltskanzlei, die Deine Forderung im schlimmsten Fall bis zum gerichtlichen Mahnverfahren begleitet.

Tatsächlich ist es nicht selten, dass ein zahlungsunwilliger Kunde Widerspruch gegen einen Mahnbescheid einlegt. Das bedeutet, dass der Rechtsanwalt dann das gerichtliche Mahnverfahren einleitet, um dafür zu sorgen, dass sein Mandant, also der Antragssteller, sein Geld erhält.

Wie hoch die Gebühr ist, die der Rechtsanwalt dem Antragssteller, also dem Gläubiger, berechnet, richtet sich am Ende danach, wie weit er die Forderung begleitet hat. Im Falle von Kleverbill also wird die Gebühr weniger hoch ausfallen, als wenn Du selbst einen Rechtsanwalt engagiert hast, um bereits früher den anwaltlichen Stempel auf deiner Mahnung stehen zu haben.

Wenn also Dein betriebliches Mahnwesen Deine Schuldner nicht dazu bewegen kann, rechtzeitig zu zahlen und auch ein Inkassobüro Deine Forderung nicht durchsetzen kann, dann ist der nächstbeste Schritt einen Anwalt für die Beitreibung aufzusuchen. Kleverbill erledigt das auf Deinen Wunsch alles automatisch, ohne dass Du einen Finger rühren musst. Sogar die Abrechnung von allen drei Leistungen wird in einem Dokument zusammengefasst. Das bedeutet auch, dass Du Dich gar nicht erst mit dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz auseinandersetzen musst.