Wer ein Unternehmen führt, muss sich mit allerlei Zahlen und Berechnungen rumschlagen. EBIT und EBITDA gehören dazu. Mit ihnen berechnet man die Profitabilität von Unternehmen. Sie werden vor allem benutzt, um verschiedene Unternehmen zu vergleichen. Aber was ist EBIT und was ist EBITDA?

Du willst Dein Unternehmen mit einem Unternehmen im Ausland vergleichen? Oder Du möchtest Dein letztes Geschäftsjahr vergleichen mit dem vor zehn Jahren? Dann solltest Du mit EBIT oder EBITDA arbeiten, um die Ergebnisse nicht zu verzerren. Aber was ist EBIT und was ist EBITDA?

Mit EBIT und EBITDA kannst Du vor allem den operativen Gewinn eines Unternehmens berechnen, ohne Kosten einzubeziehen, die dieses Ergebnis weniger eindeutig werden lassen. Denn viele Kosten unterscheiden sich je nach Zeit, Land oder Geschäftsbereich. Bei EBIT und EBITDA geht es nur darum, was Du mit dem verdienst, was Dein Unternehmen macht. Nichts anderes.

Was ist EBIT?

EBIT steht für Earnings before Interest and Taxes, auf Deutsch: Einnahmen vor Zinsen und Steuern. Kurz: Du schaust Dir nur an, wie viel Geld Du eingenommen hast, ohne davon Kosten abzuziehen, die nicht unmittelbar mit Deinem Geschäft zu tun haben. Steuern und Zinsen also.

Das heißt, dass Du Dir Deinen Jahresabschluss anschaust, Einnahmen und Ausgaben. Dann rechnest Du die Ausgaben raus. Der Gewinn, der übrig bleibt, eigentlich aber noch versteuert werden muss, beziehungsweise von dem Du die Zinsen für Kredite abziehen musst, ist Dein EBIT.

Wie kannst Du EBIT direkt berechnen (nach dem Umsatzkostenverfahren, §275, Abs. 3 HGB)?

  1. Du nimmst Deine Umsatzerlöse.
  2. Du ziehst davon Herstellungskosten ab.
  3. und erhältst so das Bruttoergebnis vom Umsatz.
  1. Du rechnest sonstige betriebliche Erträge hinzu.
  2. Dann ziehst Du davon die Vertriebskosten ab.
  3. Du ziehst allgemeine Verwaltungskosten ab.
  4. Du ziehst sonstige betriebliche Aufwendungen ab.

Das ist Dein EBIT.

Und wie kannst Du EBIT indirekt berechnen, also rückwirkend, vom Jahresergebnis ausgehend?

  1. Du nimmst Deinen Jahresüberschuss
  2. Du rechnest den Steueraufwand hinzu. (Zum Beispiel Ertragssteuern)
  3. Du ziehst Steuererträge ab. (Zum Beispiel Rückzahlungen)

Das ist Dein EBT (Earnings Before Tax, also Dein Ergebnis vor Steuern)

  1. Dann rechnest Du den Zinsaufwand dazu.
  2. Du ziehst die Zinserträge ab.
  3. Du rechnest Beteiligungsergebnisse heraus, positiv oder negativ.
  4. Du addierst Deinen außerordentlichen Aufwand.
  5. Und ziehst Deine außerordentlichen Erträge ab.

Das ist Dein EBIT (Earnings Before Interest and Tax, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern)

Warum braucht man EBIT?

EBIT dient der leichteren Vergleichbarkeit von Unternehmen. Weil Du Zinsen und Steuern herausrechnest, fallen zwei Zahlen weg, die abhängig sind von Dingen, auf die ein Unternehmen keinen Einfluss hat.

Wenn Du also ein Unternehmen in Deutschland mit einem in Frankreich vergleichst, wäre es schwierig, die Gewinne zu vergleichen. Zumindest wenn Steuern und Zinsen mit einberechnet wären. Die sind nämlich in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Das gleiche gilt für einen Vergleich von einem Unternehmen in verschiedenen Zeiträumen. Zinssätze und Steuern verändern sich schließlich.

Was ist EBITDA?

Mit dem EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Auf Deutsch: Einnahmen vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) kannst Du schließlich auch Unternehmen vergleichbar machen, die zum Beispiel verschieden hohe Instandhaltungs- und Wartungskosten haben. Denn für EBITDA ziehst Du neben allem, was Du für EBIT abgezogen hast, auch Sachanlagevermögen und immaterielles Anlagevermögen ab.

Bei EBITDA rechnest Du also zusätzlich noch Kosten für Maschinen, Immobilien oder Software heraus – alles Dinge, ohne die Dein Unternehmen nicht auskommt, die aber je nach Geschäftsbereich sehr unterschiedlich sein können.

Mit EBITDA lassen sich also auch Geschäftsbereiche innerhalb eines Unternehmens hervorragend vergleichen. Gleichzeitig sagt der Wert aber wenig über die langfristige Erfolgsaussicht eines Unternehmens aus, denn die Kosten, die hier herausgerechnet werden, sind trotzdem relevant.

Was ist EBIT und was ist EBITDA? Beides sind Kennzahlen, mit denen Du Unternehmen oder Geschäftsfelder von Unternehmen besser vergleichen kannst. Sie sagen aber wenig darüber aus, ob ein Unternehmen wirklich profitabel ist, denn die Kosten, die hier herausgerechnet werden, müssen trotzdem bezahlt werden.

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